Die letzten Screenings 2018

Kurz vor Jahresende zeigt Visionär gleich zwei besondere Filmjuwelen:

Sauvage von Camille Vidal-Naquet ist eine packende Charakterstudie: Félix Maritaud ist homosexuell und verdient seinen Lebensunterhalt mit Prostitution. Dabei seht er sich eigentlich nach Liebe und will über sein Leben frei und unbestimmt entscheiden. Félix Maritaud verkauft nicht nur seinen Körper, sondern auch Zärtlichkeit, während er mutig durch die Straßen, Bars und Nachtclubs streift. Sauvage nimmt die Zuschauer*innen mit auf einen Reise voll Schmerz, der Suche nach Freiheit und einem Gefährten. Die ungewohnte Perspektive von Camille Vidal-Naquet wirkt wie ein tiefblickende Dokumentation, die den Überlebenskünstler Félix Maraud bei seinem freien Fall begleitet. Sauvage war der wildesten Entdeckungen der Kritikerwoche in Cannes.

Als letzten Film in diesem Jahr freuen wir uns auf den vielgefeierten Film Rafiki von Wanuri Kahiu. Rafiki ist ein fluoreszierende Teenager-Romanze, die die Liebe zweier Frauen zum Thema macht. Einem aufgeklärten, internationalen Publikum mag dieses Thema heute selbstverständlich vorkommen, dies trifft aber nicht überall zu. In Kenia, dem Entstehungsland von Rafiki, das keinen verfassungsrechtlichen Schutz für LGBT bietet und in dem Sodomie mit 14 Jahren Haft bestraft wird, ist diese farbenfrohe und ziemlich konventionelle Darstellung der geheimnisvollen ersten Liebe gewagt und führte zu Kontoversen Debatten. Nach einem vorläufigen Verbot in Kenia gewährte das kenianische Oberste Gericht doch noch eine vorübergehende Aussetzung des Verbots, damit Rafiki im Rennen für den besten ausländischer Film bei den Oskars zugelassen wurde.

Mehr Informationen auf den folgenden Seiten: